HHC – HEXAHYDROCANNABINOL
Der Mega-Hype um das noch kaum bekannte Cannabinoid, das HHC, geht weiter. Doch was genau ist das? Wie wird es hergestellt? Wie wirkt es und ist die Einnahme unbedenklich? Darauf gehe ich in diesem Beitrag etwas genauer ein.
Was ist HHC
HHC (Hexahydrocannabinol) wurde erstmals 1944 in einem Labor von einem amerikanischen Chemiker namens Roger Adams entdeckt. Es ist ein halbsynthetisches Cannabinoid, da es aus natürlichen Cannabinoiden abgeleitet und chemisch verändert wird.
Momentan sorgt es für großes Aufsehen, da es eine sehr ähnliche Wirkung wie Δ-9-THC hat. Hexahydrocannabinol hat jedoch eine völlig andere Verbindung mit einer einzigartigen Molekularstruktur und ist daher nicht zu vergleichen.
Es werden in der Hanfpflanze nur geringe Spuren davon gefunden und eine brauchbare, rentable Extraktion ist daher auch nicht möglich. Daher wird HHC durch die Hydrierung verschiedenster Cannabinoid-Extrakte synthetisiert und ist ein synthetisches Cannabinoid.
Es gibt zwei unterschiedliche Arten von HHC-Molekülen. 9R-HHC ist das stärkere, da es an die Endocannabinoid-Rezeptoren des Körpers andockt. 9S-HHC bindet nicht so gut an die körpereigenen Rezeptoren und ist somit auch nur schwächer spürbar.
Wie wirkt HHC
Viele HHC–Konsumenten berichten über eine ähnliche Wirkung wie bei THC, nur etwas schwächer. Es ist psychoaktiv und verändert das visuelle und akustische Empfinden. Leider gibt es noch zu wenig detaillierte Informationen dazu, welche positiven oder negativen Auswirkungen es im Körper hat und an welche Rezeptoren es sich bindet. Vor allem fehlen auch die Studien, welche die Neben- und Nachwirkungen für den menschlichen Organismus erforschen.
Durch diese fehlenden Details ist HHC nur mit Vorsicht zu genießen.
Ist HHC legal
In den USA ist HHC gemäß Farm Bill seit 2018 legal. Seit 2021 gibt es HHC auch in Europa.
Theoretisch gesehen ist HHC nicht THC und somit legal.
In Europa sind Cannabisprodukte, welche aus zertifiziertem EU-Nutzhanf stammen oder einen gewissen THC-Grenzwert nicht übersteigen, erlaubt. Sofern sie nicht zu missbräuchlichen Zwecken genutzt werden können.
Viele HHC-Anbieter behaupten, dass HHC erlaubt ist, da es natürlich in der Hanfpflanze vorkommt und es keine Verordnung es verbietet. Nur ist das natürliche HHC in einer so geringen Menge enthalten, dass chemische Veränderungen vorgenommen werden müssen, um brauchbare Mengen und Konzentrationen zu erhalten.
Infolgedessen wird die Legalität von HHC hauptsächlich dadurch bestimmt, ob es sich um ein synthetisches oder natürliches Molekül handelt.
Sofern HHC aus der Hanfpflanze hergestellt wird, ist es in Europa momentan legal. Synthetische HHC-Präparate verstoßen jedoch gegen das “Neue-Psychoaktive-Substanzen-Gesetz“.
Da es wirtschaftlich kaum rentabel ist, HHC direkt aus der Pflanze zu extrahieren, wird den Produkten meist synthetisches HHC beigemengt. Eine synthetische Herstellung ist in den meisten europäischen Ländern jedoch nicht erlaubt.
Hier befinden wir uns also in einer sogenannten “Grauzone“.
