Was genau sind Cannabinoide
Cannabinoide sind Verbindungen, die mit Cannabinoid-Rezeptoren interagieren. Man unterscheidet zwischen drei Gruppen bei den Cannabinoiden.
Endocannabinoide
Die Endocannabinoide, auch endogenes Cannabinoid-System genannt, sind Cannabinoide, die sowohl vom menschlichen Körper, als auch von einigen Tieren, wie Fischen, Säugetieren oder auch bei wirbellosen Tieren, wie z.B. Muscheln produziert werden. Sie sind ein Teil des Nervensystems und umfassen die Cannabinoid-Rezeptoren CB1 und CB2. Diese sind hauptsächlich im Gehirn vorhanden aber auch jede einzelne Zelle in unserem Körper besitzt Rezeptoren.
Phytocannabinoide
Die Phytocannabinoide sind Cannabinoide, die hauptsächlich in der Hanfpflanze vorkommen, sie docken an die Endocannabinoide an und aktivieren somit die körpereigenen Cannabinoid-Rezeptoren. Mittlerweile wurden in der Hanfpflanze über 100 verschiedene Cannabinoide erforscht. Die Hanfpflanze entwickelt auf den Hanfblüten oder auch den kleinen Blättern die höchste Cannabinoid-Konzentration in den Trichomen, den sogenannten Harzdrüsen. Auf dem Mikroskop sind diese besser zu erkennen.
Synthetische Cannabinoide
Die vollsynthetischen Cannabinoide sind chemische / synthetische Verbindungen und werden in Chemielaboren aus verschiedenen Grundstoffen hergestellt. Bei halbsynthetischen Cannabinoiden werden natürliche Cannabinoide synthetisiert. Die Mehrzahl pharmazeutischer Präparate enthält synthetische Cannabinoide. Sie ähneln der Wirkung von Delta-9-Tetrahydrocannabinol (THC) und interagieren mit den gleichen Rezeptoren wie THC im Gehirn. Die Wirkung ist viel stärker als die von natürlichen Cannabinoiden, jedoch weniger effektiv.
Vorsicht vor synthetischen Cannabinoiden! Diese können sehr gefährliche gesundheitliche Nebenwirkungen haben.
Im Jahre 2008 tauchten erstmals synthetische Cannabinoide in angeblichen Kräuter- und Räuchermischungen auf. Ein bekanntes “legal high“, wie Spice hat für großes Aufsehen gesorgt und ist aufgrund der nachweislich schweren körperlichen und psychischen gesundheitlichen Risiken verboten worden.
CB1 und CB2 Cannabinoid Rezeptoren
Zugeführte Cannabinoide interagieren mit den körpereigenen Endocannabinoid-Rezeptoren. Welches wo wirkt, hängt von den Rezeptoren ab, mit denen sie sich verbinden.
Die CB1 Rezeptoren befinden sich überwiegend im zentralen Nervensystem, den sogenannten Neurotransmittern. Durch die Aktivität dieser CB1 Rezeptoren wird eine Über- oder Unteraktivität der Botenstoffe vor allem im Gehirn reguliert.
Die CB2 Rezeptoren befinden sich im Immunsystem, im Verdauungstrakt, dem Fortpflanzungssystem, aber auch in der Haut, den Knochen, der Lunge sowie den Augen. Sollten die Zellen des Körpers durch Krankheiten angegriffen werden, dann können diese auch durch die Maßnahmen der CB2 Rezeptoren regeneriert werden.
Im nächsten Blog Beitrag werde ich auf die verschieden Zusammenhänge und positiven Wirkungen der natürlichen Cannabinoide auf den Körper etwas genauer eingehen.
